Venga, Venga! A Muerte!! My trip to Spain 2018

Der spanische Begriff „A Muerte“ (Bis zum Tode) wird häufig beim Klettern zum Anfeuern benutzt und könnte meinen 6 wöchigen Spanientrip nach Siurana und Margalef nicht besser beschreiben. In Klettersprache bedeutet das so viel wie beim Projektieren einer Route seine eigenen Grenzen zu überschreiten und das maximale aus sich herauszuholen. Nichts ist gratis, deshalb muss man es auch wirklich wollen und mehr als 100% geben. Diese Einstellung ist gefordert um eine Route, die über dem bisherigen Limit liegt, eines Tages durchzuklettern.

Malasombra 7c+, Margalef; ©Joshua Braun-Wimmer

Mein Projekt „Kale Borroka“

Warum ich über das Projektieren spreche? -In Siurana konnte ich meine erste 8b+ namens `Kale Borroka` klettern. Einer der King Lines im Sektor „El Pati“. Die 38m lange Route sticht einem sofort ins Auge. Sie beginnt mit einem stark überhängenden Riss und teilt sich dann in 3 verschiedene Routen auf. Links entlang ist es eine 8b namens „Dogma“, gerade hoch ist es „Kale Borroka“ und rechts geht die bekannte „Estado Critico“ (9a) entlang. Da alle 3 Linien sehr beliebt sind, war an manchen Tagen eine lange Warteschlange vorprogrammiert. Da ich mich nach 3 Wochen in Siurana durch meine Erfolge in kleineren Projekten in meiner Form bestätigt gefühlt habe und die Warteschlange auch etwas abnahm, packte mich der Ehrgeiz und die Neugierde diese Route zu versuchen. Zu Beginn durch den Riss ist die Route sehr kräftig und für „Kleine“ sehr dynamisch. Danach kommt eine sehr gute Schüttelposition an Henkeln, an der man nochmals kurz runterfahren kann und danach kontinuierlich bis zur Crux – dynamische Züge an schlechten Leisten-  weiter klettern muss. Da sich die Schlüsselstelle im oberen Teil der Route befindet, ist man zu diesem Zeitpunkt schon immer sehr gepumpt und müde.

Kale Borraka 8b+, Siurana; ©Tijana Pljeskonjic

Nach meinem ersten Versuch war ich total begeistert von der Route, die Züge haben sich machbar angefühlt und ich hatte Lust an der Route zu arbeiten. Physisch ist sie sehr anspruchsvoll, weshalb mehr als zwei Versuche an einem Tag für mich überflüssig gewesen wären. Bei so vielen Klettermetern fühlt man sich dann doch fix und fertig und freut sich abends einfach nur auf den Schlafsack.

Sehr schnell ist es mir gelungen den unteren und mittleren Teil immer besser und effektiver durchzuklettern. Meistens ist es dann an der Crux, d.h. beim Zug zur schlechten Leiste dazu oder beim Weiterziehen, gescheitert. Mehrmals hat es sich sehr knapp angefühlt, weshalb ich nicht aufgeben wollte.

Siurana

Kurzer Trip nach Margalef und Barcelona

Mit dem Wetter hatten wir den ganzen März über in Siurana wenig Glück gehabt. Von warmen Sonnenstrahlen bis eisige Kälte und Schnee war alles dabei. Da wieder eine Regenwoche bevor stand, entschieden wir uns für ein paar Tage nach Margalef zu fahren. Nach einer Woche mit dem Fokus nur auf „Kale Borroka“, tat mir die Abwechslung ganz gut. Auch hier ließ das Wetter nur 2 coole Klettertage zu.  Mit der steilen Lochkletterei an Konglomerat bietet Margalef natürlich eine ganz andere Art der Kletterei. Wir hatten unseren Spaß im bekannten Sektor „Raco de les Espedellas“ und konnten ein paar schöne Linien abknipsen. Auch in Barcelona verbrachten wir ein paar Tage und statteten der Sharma- Halle einen Besuch ab.

Transilviana 8a, Margalef

Sendingwoche

Nach einer weiteren Woche wurde das Wetter in Siurana wieder besser und meine Motivation war größer denn je die Route wieder zu versuchen.

Endlich nach insgesamt 9 Tagen und 16 Versuchen Arbeit an der Route, konnte ich über die Schlüsselstelle klettern und den Umlenker einhängen. Da stehe ich nun ganz oben und bin einfach total überwältigt von meinen Emotionen. Die erste 8b+! Ein großartiges Gefühl! Die ganze Last und den Druck, den man sich selber macht, ist auf einmal Weg und man fühlt nur noch Erleichterung und pure Freude.

Kale Borraka 8b+, Siurana

Mehr als „nur“ ein Kletterurlaub

Aber natürlich bestand mein Spanientrip nicht nur aus der einen Route. Die Zeit war besonders geprägt durch die vielen inspirierenden Leute, die ich von überall her kennengelernt oder wieder getroffen habe. Ich hatte ereignisreiche Wochen, die gefüllt waren mit toller Kletterei, super Gesellschaft, gutem Essen, guter Musik und nicht zu vergessen einer beeindruckenden Natur. Katalonien gibt landschaftlich so viel her, alles was ein Kletterherz begehrt. Der nächste Spanientrip lässt hoffentlich nicht lange auf sich warten!

Bis dahin Venga!

 

Ticklist:

Siurana:

  • Kale Borroka (8b+), El Pati * * *
  • Ramadán (8a+), Siuranella- Est
  • Pre Nota (8a), El Négociée * * *
  • Memorias de una Sepia (8a), Siuranella- Centre
  • Puceta de Llancol (7c+), Siuranella- Est, onsight
  • L’Escamarlà (7c+), Siuranella- Est * * *
  • La Ardilla Roja (7c+), El Pati
  • Minimal Techno (7c+), Salt de la Reina Mora * * *
  • Solos a Solos (7c), L’Aprador, onsight
  • Mucho Tranco, poca Modera (7c), El Pati, flash
  • Lua (7c), Siuranella- Est

*** 3 Sterne-Linien

Margalef:

  • Trasilvania (8a), Racó de les Espadelles
  • Malasombra (7c+), Racó de les Espadelles

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