Chilling in the sun and climbing in the shade

Endlich rum die ganze Lernerei! Fast ein halbes Jahr war ich nun mit der Vorbereitung auf das Staatsexamen beschäftigt, und pünktlich zum Sommer hieß es dann wieder << climbing first >>. 

Als erstes ging es recht kurzfristig ab nach Frankreich. Genauer gesagt nach St. Léger, in den Süden des Landes. Nachdem ich noch nie dort war und auch nur mäßige Informationen über das Gebiet und nur 7 Tage Zeit hatte lief der Trip ganz nach dem Motto. Einfach mal wieder KLETTERN! Da es für die Jahreszeit bereits ungewöhnlich warm war, hieß es ganz klar klettern im Schatten, chillen in der Sonne. Denn an Reibung war in der Sonne nicht einmal zu denken. 

Nach ein paar sehr lässigen Metern in „Le syndrome du plombier“ (8a) und „Sous l’oeil de la baleine“ (7c+) flash, ging es am zweiten Tag in ein kleines must have von St. Léger, „Le Mur des 6 Clopes“ (8b/b+). Gute 20 Meter steile Kletterei an Sintern und mit einem genialen Mono-finish! Nach dem ersten Mal Auschecken war mir schnell klar. Jap, das könnt gehen. Besonders die Mono-crux am Ende lag mit sehr. Vielleicht hat hier das Mono Training für das Frankenjura auch nicht geschadet. Tatsächlich dachte ich mir, dass die 20 Meter Pumpen im ersten Teil die wohl größte Herausforderung darstellen würde.

Im zweiten Go 20 Minten später sah es dann tatsächlich etwas anders aus. Die ersten Meter bis zur Crux gingen überraschend flüssig von der Hand. Tatsächlich bereitete das Mono die größte Hürde. Allerdings lag es in diesem Fall nicht am Strom in den Fingen, sondern eher am Blut, das aus dem Finger gequollen ist! In einer Mischung aus Flucht nach vorne und den verzweifelten Versuch die Blutung zu stoppen, rettete ich mich dann aber doch schließlich zum Top im 2 Versuch. Dieser Durchstieg machte nur Bock auf MEHR!

Am Abend ging es dafür erst einmal zum Schlemmen in ein traditionelles französisches Restaurant und pünktlich nachdem mein Magen mit Austern und Escargots (Schnecken) gefüllt war, kam am nächsten Tag alles oben wieder raus. Der Ruhetag war damit klar mit sichern und schlafen gefüllt. Leider zog sich das körperliche Unwohlsein noch ein paar Tage, wodurch der restliche Trip eher ein Krankenausflug wurde.

Aber die Motivation auf Knüppeln am Fels tat das nichts ab. Als nächstes lies ich mir von ein paar Locals eine Route empfehlen, die erst im Jahr zuvor erstbegangen wurde. „Stay kratom stay safe“ ist mit 8c bewertet und geht links von „Le Mur…“ durch den großen Überhang von St. Léger. Ca. 25 Meter in 60 Grad steilen Gelände. Nach ein paar Introzügen folgt eine Boulderstelle an Sintern. Danach heißt es für einige Meter dranbleiben, bis man sich zu einem guten Ruhepunkt retten kann, bevor es am Ende im Dach nochmal für den Kopf mental anspruchsvoll wird. Ganz nach dem Motto, hier will man nicht mehr loslassen aber abgehen kann man trotzdem easy.

Am Tag darauf war ich dann genau an diesem Punkt. Mega gepumpt am Ruhegriff und keine Lust jetzt noch abzugehen. Zum Glück war dies auch nicht mehr der Fall und konnte mir so im 4. Versuch eine Begehung von „Stay kratom stay safe“ abholen. Definitiv mein Urlaubshighlight.

Nach Frankreich ging es für mich kurz darauf nach Spanien. Genauer gesagt nach Mallorca. Und ja, er stand eine Woche fürchten über dem Wasser an. Deep water soloing stand auf dem Plan. Wir verbrachten knapp 8 Tage auf der Insel. Geplant war eine Mischung aus Kultururlaub, etwas Baden, guten Essen und DWS klettern. Dazu nahmen wir uns eine Finca in Laufweite von dem berühmten DWS Gebiet Cala Barques. Vor allem standen hier die Klassiker auf dem Plan. Allerdings war bereits am ersten Morgen klar, so einfach wird das ganze nicht! Denn trotz über 30 Grad und seit Tagen nichts als Trockenheit waren die Höhlen an der Küste nass! Die hohe Luftfeuchtigkeit kondensierte am morgen so stark an den Felsen das diese beinahe tropften. Also erst mal abwarten. Letztendlich stellte sich heraus, dass Klettern fast nur in den Abendstunden möglich war, wenn die Sonne die Felsen weitestgehend abgetrocknet hatte.

Daher war die Ansage deutlich: chilling in the shade and climbing in the sun! Nachdem ich ein paar von den leichteren Klassikern wiederholt hatte, die ich schon von vor einigen Jahren her kannte, machte ich mich an die Direktvariante von „Bandito“ (7c DWS). Danach kann ich nur sagen, absolut geniale Kletterei!  Die wohl bekannteste Linie war aber noch offen: „Smash it in!“ (8a DWS). Die Tour geht am Ende in Bandito über, aber hat eine eigenen Bouldereinstieg, welcher aufgrund der verstärkten Motivation nicht im Wasser zu landen sogar im Flash ging. Anschließend war das ganze ein reiner Hochgenuss das Ding rauszuklettern. Absolut empfehlenswert. Leider wurden im Laufe der Woche viele der anderen Linien, die auf der To-Do-Liste standen, nicht trocken, was einen ersthaften Versuch unmöglich machte.

Naja, nächstes Mal 😉

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